Zurück im Präsidium ging ich in mein Büro und machte mir eine Notiz, Fred Malone aufzusuchen. Kaum hatte ich mir einen Kaffee geholt und mich gesetzt, öffnete sich meine Bürotür und zwei der Polizisten standen in der Tür. Der dicke, den ich als gute Seele eingeschätzt hatte, und der Wortführer. Ich sah die beiden an und ließ mir Bericht erstatten. Sie waren bei der Daily Post gewesen und prompt an die Tante geraten, die mich am Telefon so freundlich bedient und mir geholfen hatte. Mit Genugtuung vernahm ich, dass die beiden der Dame gehörig eingeheizt hatten. Wie zu erwarten, hatte sie versucht, die beiden abzuwimmeln, mit fadenscheinigen Begründungen und der Berufung auf Pressefreiheit. Sie musste sich wohl ziemlich geärgert haben über den ungebetenen Besuch, denn sie hatte sich mächtig echauffiert. Zumal sie angefangen hatte, die beiden zu beschimpfen. Strauchdiebe und Tagelöhner, die ernsthaft arbeitende Leute um ihre Zeit brachten. Die beiden hatten, sehr zu meiner Freude, gegengehalten und ordentlich, ganz nach Lehrbuch, die freundliche Empfangsdame darüber belehrt, was sich gehört und was nicht. Erst als sie gar nicht mehr aufhörte herumzuschreien und zu fluchen, kam der Chefredakteur hinzu. Er konnte gar nicht verstehen, wieso die Polizei so unzufrieden über den Bericht war. Er musste wohl eine ganze Zeitlang auf die Frau einreden, damit sie ruhig war. Unter anderem war er nicht davon angetan, wie sie mit den beiden umgesprungen war. Noch während die beiden mit dem Chefredakteur sprachen, keiferte sie immer wieder dazwischen. Als sie die beiden dann als Trottel in Uniform bezeichnet hatte und das Gespräch nicht mehr sinnvoll fortgesetzt werden konnte, ließen sie die Frau auflaufen. Mit der eindeutigen Aussage, wenn sie nicht umgehend aufhörte, die Ermittlungen zu behindern, würde sie für die Dauer derselben festgesetzt werden. Ihr Standpunkt hierzu war nur: Ich kenne meine Rechte, das trauen Sie sich nicht. Ich bin mit dem Bürgermeister per du, der sorgt dafür, dass Sie gefeuert werden. Außerdem sei sie pro Bürgerwehr und die Polizei unternehme ja nie etwas gegen das Pack auf der Straße, alles müsse man selber machen.
Nach diesem freundlichen Statement war der Chefredakteur baff und die Kollegen so freundlich, der Dame die designtechnischen Vorzüge eines Streifenwagens von innen näherzubringen. Inzwischen hatte der Chefredakteur sich von den Ansichten seiner Angestellten distanziert und zeigte sich kooperativ. Er entschuldigte sich wortreich für sie und hatte es wohl eilig, wieder zu seiner Arbeit zu kommen. Pflichtbewusst, wie die Kollegen waren, gestatteten sie ihm dies natürlich unter der Prämisse, dass er kooperierte und alle Fragen beantwortet wurden. Zähneknirschend stimmte er dem zu und war verwundert darüber, dass er keine weiten Angst schürenden Artikel zuließ und den Namen der Person nannte, die ihn über den Fall informiert hatte. Wie zu erwarten war, war sein Informant ein gewisser Sam Nickelson. Er hatte ihn am Nachmittag vom Krankenhaus aus angerufen und ihm alles erzählt. Der Artikel selber war nicht Nickelsons Werk, kleinlaut gab der Chefredakteur zur Aussage, dass er ihn nach bestem Wissen und Gewissen selbst verfasst hatte, auf Grundlage der Schilderungen seines Mitarbeiters. Er versprach, keine derartigen Horrorartikel mehr zu verfassen und überhaupt vorher seine Informationen mit den unseren abzugleichen. Viel mehr kam bei dem Gespräch nicht heraus, es war aber immerhin meinen Erwartungen gemäß erfolgt. Ich entließ die beiden vorerst zu ihrem Streifendienst und der Weiterversorgung der netten Dame von der Daily Post.
Kurz darauf klingelte mein Telefon. Ich meldete mich, am anderen Ende war ein aufgebrachter Kollege vom Streifendienst. Er war nicht glücklich darüber, dass ich Kollegen in Beschlag nahm, ohne ihn vorher um Erlaubnis zu fragen. Ich wartete geduldig auf eine Pause und antwortete in aller Ruhe. Ich verwies auf den Chief und verabschiedete ihn mit dem freundlichen Hinweis, mich beim nächsten Mal erst normal zu fragen, was los ist, ohne gleich loszubrüllen. Es folgte das übliche interkollegiale Gestichel, wann ich in Ruhestand ginge und ob es nicht schon Zeit für meinen Hut sei. Ich erduldete sein Gezeter und ließ ihn reden. Ich legte mein Telefon auf den Tisch und sagte ab und zu ja, nein, is klar, nebenher rauchte ich eine und nahm den Hörer wieder in die Hand. Ja, ist ok, ich frag das nächste Mal. Mit diesen Worten legte ich dann auf und knurrte ein wenig gereizt „Nerv wen anders“.
Ich suchte mir Malones letzte bekannte Adresse raus und schrieb sie mir auf. Der gute Mann wohnte erstaunlicherweise nicht in der Nähe des Tatorts. In Gedanken war ich schon dabei, ihn zu befragen, als es klopfte.
Genervt knurrte ich ein „Herein“ und Jack trat ein, allein. Verwundert sah ich ihn an und bat ihn um einen Bericht, warum er allein war und wo der Page vom Hotel war. Zunächst entschuldigte er sich wortreich und sah ein wenig geknickt drein. Nachdem ich abgewinkt und ihm signalisiert hatte, es sei in Ordnung, sofern es einen guten Grund gab, warum der Page jetzt nicht hier war, erzählte er mir davon, dass er zunächst den Jungen zu Hause hatte aufsuchen wollen und dort seine Mutter angetroffen hatte, die ihm mitgeteilt hatte, dass er heute arbeiten müsse. Ein Kollege sei krank geworden, und deshalb habe er einspringen müssen. Also fuhr der gute Jack erst einmal wieder zum Hotel und sah sich dort um. Zunächst war der Portier nicht erfreut darüber, dass schon wieder ein Polizist in seinem Hotel aufgetaucht war, zeigte aber dann Jack, wo der Junge zu finden war. Er war heute nicht an der Eingangstür, sondern in der Bar. Er bediente dort verschiedene Gäste und kümmerte sich darum, dass Ordnung am Buffet herrschte. Eine Zeitlang versuchte Jack, den Jungen zum Mitkommen zu überreden, hatte dabei jedoch wenig Erfolg. Der Junge bat ihn inständig, ihn nicht von der Arbeit abzuhalten, weil sein Chef ihm bereits Ärger gemacht hatte, da er zu viel mit uns redete. Offenbar war es keinem im Hotel recht, dass wir ermittelten, aber welches Hotel freut sich schon darüber, in Mordermittlungen verwickelt zu sein. Ich hatte Verständnis für den Jungen und ich hatte Verständnis für Jack. Es war sein erster Einsatz in meiner Abteilung und er wollte alles perfekt machen und hatte nun bereits gemerkt, dass nicht alles perfekt laufen kann. Es gibt immer einen Punkt, an dem man nicht auf Anhieb weiterkommt, aber je eher man das begriffen und gelernt hat, desto besser kann man damit umgehen, und am Ende hat man mehr davon, nachzugeben, als mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Ich bat Jack, sich zu setzen, und besprach mit ihm den Bericht der Spurensicherung, unter anderem auch die Fingerabdruckfunde vom Tatort. Als wir vor Ort gewesen waren, war niemand zu sehen gewesen, und es hatte sich auch bislang noch niemand gemeldet, weder bei der Daily Post noch bei der Polizei, der als Zeuge hätte fungieren können. Interessanterweise waren erstaunlich wenig brauchbare Fingerabdrücke am Tatort zu finden gewesen. Plötzlich, inmitten des Gespräches, klingelte das Telefon und ich meldete mich. Die Spurensicherung war dran und teilte mir mit, dass der vorläufige Bericht noch um zwei Details ergänzt werden musste. Die gefundenen Fingerabdrücke waren nicht nur an der Mülltonne, sondern auch in der Mülltonne zu finden, ebenso fand sich noch ein Tütchen mit Koks in der Tonne, ebenfalls mit den Fingerabdrücken von Malone. Auch befand sich auf dieser Tüte ein Teilabdruck, der genug Material geboten hatte, um ihn zuordnen zu können. Er gehörte einem kleinen Dealer, der bereits einmal aufgegriffen worden war, damals hatte man ihn aber laufen lassen, weil er uns mit Informationen über die Lieferwege versorgt hatte. Ich nahm die Neuigkeiten zur Kenntnis und teilte sie auch Jack mit.
Zufrieden legte ich das Telefon auf und stand nachdenklich auf. Noch während ich mit Jack darüber sprach, was uns diese Informationen brachten, ging ich unbewusst im Büro auf und ab und dachte nach. Inzwischen war es schon wieder vier Uhr nachmittags und ich fragte mich, wo um alles in der Welt die Zeit geblieben war, als es klopfte. Herein trat der Letzte des Trios, das ich mir heute ungefragt aus der anderen Abteilung ausgeliehen hatte. In seinem Schlepptau war unser Reporter der Daily Post. Verwundert stellte ich fest, dass er Handschellen trug. Ich sah den Polizisten an und er zuckte mit den Schultern.
„Hab ihn dabei gestört, als er Taschen ins Auto warf und wegfahren wollte. Als ich ihn bat, mich zu begleiten, hat er versucht, sich ins Auto zu setzen und abzuhauen.“ Verächtlich sah er den Reporter an und grinste gleichzeitig triumphierend in meine Richtung. Neben dem kleinen Bissigen stand der relativ schlaksig gewachsene Reporter, der zugleich auch unser einziger Zeuge war. Ich ließ ihm die Handschellen abnehmen und bat ihn, Platz zu nehmen. Unsicher setzte er sich neben Jack. Es folgte ein langweiliges Gespräch, während Jack uns Kaffee holte. Als er wieder da war, gingen wir dazu über, seine Aussage aufzunehmen. Er war an dem Morgen auf dem Weg zur Arbeit gewesen und hatte vorher noch bei einem Bekannten vorbeigeschaut. Ein Informant angeblich, der ihn immer mit Neuigkeiten über Polizeiaktivitäten auf dem Laufenden hielt. Hauptsächlich hatte er Informationen über den Juwelenraub mit der Leiche bei ihm eingeholt. Der Fall, den ich auch auf dem Tisch hatte. Er erfuhr all das, was bei mir eigentlich nachher im Bericht stehen sollte. Unzufrieden mit der Auskunft, dass es sich um einen Freund handele, hakte ich nach, aber er wollte nicht mehr dazu sagen. Ich hinterließ dem Chief eine Notiz im Computer, dass man prüfen müsse, woher der Reporter hier eigentlich seine Informationen bekam und wie. Falschmeldungen oder zu früh herausgegebene Informationen können Ermittlungen empfindlich stören.
Wir kehrten dann zu dem Vormittag zurück, an dem der Mord geschehen war. Nickelson war kurz vor der Gasse gewesen, als rücklings ein Mann vor ihm von dort gestolpert kam. Er dachte sich nichts dabei und ging die Straße weiter in Richtung der Gasse. Dann wurde der Mann offenbar zurück in die Gasse gezogen und sah panisch aus. Es war still, kein Schrei zu hören, nur ein bedrohliches Knurren und ein Geräusch, das klang, als spritzte jemand mit Wasser. Das wiederholte sich ein, zwei Mal, und dann war nur noch ein Knurren zu hören. Vorsichtig habe er dann in die Gasse geschielt und etwas gesehen, das über den Mann gebeugt war. Weil die Gasse relativ dunkel war, konnte er nichts Genaues erkennen, doch er war sich sicher, das, was er da gesehen hatte, war kein Mensch gewesen. Es sah fellig aus, ging halb aufrecht und klang unmenschlich. Dann begann er zu schreien und nach der Polizei zu rufen. Das Nächste, an das er sich errinnerte, waren dann die drei Polizisten, die um ihn herumstanden und auf ihn einredeten, zeitweise sogar auf ihn eingebrüllt haben sollen, bis ich dann gekommen war und ihn von den dreien getrennt hatte. Zwischen dem Zeitpunkt, an dem er geschrien hatte, und dem Eintreffen der ersten Polizisten waren vielleicht höchstens zwei Minuten vergangen. Zwei Minuten, in denen man offenkundig die Leiche weggeschafft hatte. Er war dann ins Krankenhaus gebracht worden, wo er die Nacht und den Vormittag verbracht hatte. Am Abend hatte er versucht, den Chefredakteur anzurufen und ihm die ganze Geschichte zu schildern. Der war aber leider gerade außer Haus gewesen, also hatte die Sekretärin die Informationen mitgeschrieben und wohl etwas ausformuliert. Er selber hatte sich auch ein wenig über den Artikel gewundert, aber sofort gewusst, dass dieser aufgrund seiner Schilderung zustande gekommen war. Am Vormittag rief ihn dann der Chefredakteur an und riet ihm, die Stadt zu verlassen und ein, zwei Wochen Urlaub zu machen. Dabei hatte ihn dann der Kollege aufgegriffen, und weil er Angst hatte, Ärger zu bekommen, wollte er sich wider besseres Wissen absetzen. Geduldig hörten Jack und ich dem Reporter zu und machten uns Notizen. Als wir alles erfahren hatten, was wir wissen wollten, entließen wir ihn unter der Auflage, in der Stadt zu bleiben. Weil ich befürchtete, er könnte die Stadt dennoch verlassen, ließ ich ihn vorsichtshalber überwachen. Er war unser einziger Zeuge und wichtig für unsere Ermittlungen, außerdem hatte ich Sorgen, dass er, wenn er vielleicht doch mehr gesehen hatte, als er uns mitgeteilt hatte, unter Umständen in Gefahr schweben könnte. Inzwischen war es fast halb sieben und ich beschloss, Jack für heute in seinen Feierabend zu entlassen, während ich selbst mich dazu aufraffte, den Junkie aufzusuchen. Ich verabschiedete mich von Jack und ging zu meinem Auto. In aller Seelenruhe fuhr ich zu der Adresse des Junkies. Zwanzig Minuten später stand ich vor dem heruntergekommenen Mietshaus. Ich stand an den Kotflügel gelehnt da und rauchte gemütlich eine Zigarette, während ein schwarzer Van hinter mir vorbeipreschte. Ich schüttelte nur den Kopf darüber, dass der so raste, und dachte mir nichts weiter dabei. Ich ging ins Wohnhaus hinein, rauf in den dritten Stock, wo der Kerl wohnte. Das Treppenhaus roch ekelhaft nach Urin und war dunkel, weil die Hälfte der Lampen zerschlagen oder durchgebrannt war. Als ich im dritten Stock ankam, war alles ruhig und dämmrig. Ich ging die verschiedenen Wohnungstüren ab auf der Suche nach dem richtigen Klingelschild. Es war stellenweise so dunkel, dass ich mein Feuerzeug verwenden musste, um die Schilder lesen zu können, und mehr als einmal verbrannte ich mir dadurch die Finger. Ganz gemäß dem Murphyschen Gesetz war die letzte Tür, die ich ansah, die gesuchte. Ich klopfte an und zunächst blieb alles still, als ich erneut klopfte, gab die Tür nach und schwang knarrend einen Spalt auf. Einmal mehr verfluchte ich es, dass ich meine Dienstwaffe nicht bei mir führte, aber ich mag Waffen einfach nicht. Früher ging es ja auch ohne Waffe, warum also nicht heute auch. Mit schwerem Seufzen trat ich in die Wohnung ein und rief „Hallo“. Alles blieb ruhig und das Licht war aus. Kein Ton war in der Wohnung zu hören, irgendwo nebenan lief ein Fernseher, den man nur schwach vernahm. Die Wohnung selber war eher ein Schlachtfeld, typisch für einen Junkie. Überall lag irgendwas rum, hier im Flur Klamotten und Müll nebeneinander auf dem Boden. Ein Blick in das erste Zimmer rechts ergab, dass es die Küche war, gebrauchtes Geschirr stapelte sich auf der Spüle und ein paar Fliegen surrten herum. Der Kühlschrank stand offen und eine Milchtüte lag umgeworfen, ausgelaufen darin. Die Milch war noch kalt, ebenso der Rest des Kühlschrankinhalts, also war er wohl noch nicht sehr lange offen. Das Zimmer gegenüber der Küche war ein Bad, klein mit Duschzelle und Klo sowie einem Waschbecken. Alles in allem bisher eine kleine dreckige Wohnung.
Vorsichtig fragte ich wieder in die Leere „Hallo, ist hier wer? Mr. Malone, sind Sie da?“
Immer noch kam keine Antwort und ich begann nervös zu werden. Zwei Türen waren noch zu sehen, schätzungsweise war hinter einer ein Schlafzimmer und hinter der anderen ein Wohnraum. Ich öffnete die Tür gegenüber dem Einbauschrank. Ein bunter Geruch von altem Müll, Verdorbenem und anderen nicht wirklich klar definierbaren Dingen wehte mir entgegen. Als ich zur Tür hineinsah war mir klar, was vorgefallen war. Die Waschmaschine hatte vor Kurzem wohl einen Wasserschaden verursacht und dabei den Boden unter Wasser gesetzt. Ein umgekippter Korb mit Früchten lag herum, ebenso Klamotten und Bücher. Alles war verschimmelt und stank. Ich schloss diese Tür hinter mir und steuerte die letzte in der Wohnung an. Immer noch keine Spur von Malone, unserem Junkie. Nervös und angespannt betrat ich das letzte Zimmer. Es stand im absoluten Gegensatz zum Rest der Wohnung. Es war geordnet, sauber und freundlich dekoriert. Hier roch es nach nichts außer, ja, wonach roch es eigentlich, als ich eintrat? Zunächst einmal war es ein ungewohntes Gefühl, nach diesem Gang durch den Alptraum eines jeden Vermieters plötzlich im direkten Gegenteil zu stehen. Ich schloss die Tür hinter mir mit einem gespenstischen Knarzen. Das fiel mir jedoch nicht gleich auf, erst einmal atmete ich tief ein, um den Gestank aus der Nase zu bekommen, und sah mich um. In der Ecke des Zimmers standen ein paar Pflanzen unter Wärmelampen, auf Anhieb erkannte ich, was für Pflanzen das waren. Malone ließ wohl wirklich nichts aus, denn sie standen direkt neben einem Regal voller Schnapsflaschen. Ich sah mich weiter um und entdeckte hinter dem Sessel eine leblose Gestalt. Vorsichtig ging ich darauf zu und sprach langsam und deutlich auf sie ein. „Mr. Malone, sind Sie es? Ich bin von der Polizei, können Sie mich verstehen?“ Ich wiederholte die letzte Frage mehrmals, ehe ich ihn vorsiichtig an der Schulter antippte. Was dann passierte, war etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: Er zuckte zusammen, drehte langsam den Kopf und sah mich an. Ich war so erschrocken darüber, dass mein Mund total trocken wurde und ich nichts mehr sagen konnte. Ich starrte ihn an, er starrte mich an und zog mich zu sich hin. Leise, aber panisch flüsterte er mir etwas ins Ohr. Zunächst verstand ich es nicht und versuchte, den Worten einen Sinn zu entlocken, aber es gelang mir nicht.
Er sagte: „Es war hier, hier um mich von meinen Sünden zu erlösen. Ich werde endlich frei sein, ihr werdet es nie kriegen.“
Zunächst dachte ich, er sei auf einem Trip und wüsste nicht, was er sagte, aber dann flüsterte er etwas, das mir wirklich Angst machte.
„Das Biest von Pittsburgh, wie die Zeitung es nannte, es wird alle kriegen, die es je gesehen haben.“